Schweizer Zuckerproduktion in Gefahr

von Redaktion

Die Viröse Vergilbung verursacht riesige Schäden in Zuckerrübenfeldern. Rübenbauern fordern deshalb die vorübergehende Zulassung des Insektizids Gaucho.

Dem Insektizid wurde vor zwei Jahren die Zulassung in der Schweiz entzogen. Seitdem hat sich die Viröse Vergilbung massiv ausgebreitet. Einem Pflanzenschutzmittel die Bewilligung zu entziehen, ohne entsprechende Alternativen anbieten zu können, schadet der inländischen Produktion.

Die «BauernZeitung» berichtet über gelbe Nester in Zuckerrübenfelder. Dabei handelt es sich um die Viröse Vergilbung. Sie wird durch Viren verursacht, die beim Saugen von Blattläusen übertragen werden. Seit die Saatgutbeizung mit dem systemischen Insektizid Gaucho nicht mehr zugelassen ist, hat sich das Problem massiv verschärft. Auch flächendeckende Spritzungen mit den besten Wirkstoffen zeigen keine ausreichende Wirkung gegen die Blattläuse. Kurz gesagt: Das einzige zuverlässig wirksame Mittel, um die Viröse Vergilbung aufhalten zu können wurde verboten.

Ertragsrückgang von bis 50 Prozent
Zuckerrübenpflanzer aus der ganzen Schweiz wollen dies nicht hinnehmen und schlagen Alarm. In einem Brief an BLW-Direktor Christian Hofer fordern sie gemäss «BauernZeitung» eine auf fünf Jahre befristete vorübergehende Wiederzulassung der Gaucho-Saatgutbeizung für Zuckerrüben. Die Viröse Vergilbung verursacht einen Ertragsrückgang von 30 bis 50 Prozent. Es brauche eine Übergangslösung, um neue und resistente Sorten züchten zu können. Ansonsten droht die Schweizer Zuckerrübenproduktion zu verschwinden.

In Österreich wird eine Zuckerfabrik in Leopoldsdorf kommendes Jahr geschlossen. Wie «Die Presse» berichtet, hat der grosse Schädlingsdruck und der Klimawandel zu einer deutlichen Reduktion der Anbauflächen geführt. Die Selbstversorgung mit Zucker ist bedroht. Es drohen Zuckerimporte aus dem Ausland. Der Fall zeigt, dass wir der Schweizer Zuckerproduktion Sorge tragen müssen.

Hier geht’s zum Beitrag in der «BauernZeitung» vom 26. August 2020

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