Faire Preise für Getreideproduzenten – ein Versagen an allen Fronten
von Redaktion
Medienmitteilung, 12. Juli 2022

Ein leichtes Säbelrasseln der Verarbeiter genügt und alle nicken eine magere Preiserhöhung ab. Dass die Müller mit höheren Produzentenpreisen nicht konkurrenzfähig sind, ist ein Problem der Politik und nicht der Getreideproduzenten, die faire Schweizer Preise fordern. Dass das schwächste Glied in der Kette nun mit tiefen Preisen die Konkurrenzfähigkeit der Müller und nachgelagerten Betriebe sichern sollen, ist schamlos, ja sogar ein Schlag ins Gesicht eines jeden Brotgetreideproduzenten. Von einer Kompromisslösung der gesamten Wertschöpfungs-kette zu sprechen ist heuchlerisch. Während die Importe von Weizen insbesondere aber auch von Halbfabrikaten jedes Jahr um Tausende Tonnen zunehmen, sollen die Brotgetreideprodu-zenten die Mühlen retten. Während der Bundesrat Freihandelsabkommen für CWRS Weizen aus Kanada unterzeichnet, sind in der Schweiz die Brotgetreideproduzenten verantwortlich, wenn eine Mühle die Tore schliesst und das ist schlimm. Noch schlimmer ist aber, dass in unserem Land ganze Backstuben verschwinden. Mit solchem Handeln setzen wir tausende von Arbeits-plätzen und die Versorgungssicherheit leichtfertig aufs Spiel. Mit einem Feigenblatt der Ökologie wirbt der Detailhandel für pestizidfreien Weizen, wenn gleichzeitig die Importe von Halbfabrikaten durch die Decke schiessen.
Bezüglich der Berichterstattung in der Hauptausgabe der Tagessschau vom 4. Juli 2022 zur Brotpreiserhöhung hat die IG BauernUnternehmen Beschwerde eingereicht.
Die IG BauernUnternehmen fordert, den Brotgetreidepreis in einem ersten Schritt um 10 Fran-ken pro 100 Kilo zu erhöhen. Weitere Preiserhöhungen müssen aufgrund der angespannten Situation folgen. Zudem ist der Grenzschutz so anzupassen, damit Mühlen und Bäckereien dem Importdruck von Halbfabrikaten standhalten können, bzw. dass sich ein solcher Import nicht mehr lohnt. Denn die Arbeitsplätze in Mühlen und Schweizer Backstuben sind zwingend zu er-halten. Wir wollen unsere Versorgungssicherheit nicht zugunsten der Margen im Detailhandel opfern. Zudem soll der Bundesrat aufzeigen, wie unser Land rasch vom Feld bis zum fertigen Brot wieder unabhängig und versorgungssicher wird.
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