Die Schweiz ist auf ihre Landwirtschaft angewiesen
von Redaktion
Statement zur Ernährungssicherheit
Position der IG BauernUnternehmen
Die Gegenwärtige Corona-Krise zeigt, wie fragil unser System ist. Nun wird klar, wie wichtig eine funktionierende einheimische Landwirtschaft ist. Die Versorgungssicherheit ist heute noch gewährleistet. Doch die Produktivität der Schweizer Landwirtschaft darf nicht weiter geschwächt werden.
Leere Regale und Hamsterkäufe sind ein ungewohntes Bild für viele Schweizer. In den letzten Tagen müssen wir uns alle auf neue Umstände und unerwartete Hindernisse einstellen. Dabei ist es beruhigend zu wissen, dass die Versorgungssicherheit in unserem Land gewährleistet ist. Die Regale werden wieder aufgefüllt und es stehen ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung.
Grenzschliessungen und Lieferengpässe
Die Erfahrungen mit dem Corona-Virus zeigen indes, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer nicht immer auf Importe verlassen können. Grenzschliessungen und andere Massnahmen zur Pandemiebekämpfung beeinträchtigen Wertschöpfungs- und Lieferketten. Einige Produkte sind im Detailhandel schnell ausverkauft. Ob sich diese Situation weiter verschärft und wie lange sie anhält, werden die nächsten Wochen zeigen.
Schweizer Landwirtschaft stellt Grundversorgung sicher
Die Bedingungen für eine produktive Landwirtschaft haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Mit einem Selbstversorgungsgrad von 60% über die letzten zehn Jahre [1], ist die Schweiz im internationalen Umfeld schlecht aufgestellt (Frankreich 111%, USA 124%, Australien 173% [2]). Zudem sinkt der Schweizer Wert seit Jahren. Der Bund schätzt, dass der Wert 2025 nur noch bei 52% liegen wird [3]. Das Ziel ist keine vollständige Selbstversorgung. Die Schweizer Landwirtschaft darf aber auch nicht weiter geschwächt und von Importen abhängig gemacht werden. Unser Land muss langfristig weiterhin den grössten Anteil der Lebensmittel selbst herstellen. Dafür braucht es eine moderne und produktive Landwirtschaft. Die Produktion darf nicht weiter durch Auflagen erschwert werden.
Initiativen gefährden Schweizer Landwirtschaft
Die AP22+ des Bundes führt zu einer weiteren Extensivierung der Schweizer Landwirtschaft. Was zunächst harmlos tönt, ist jedoch gravierend. Die regionale Produktion in der Schweiz wird weiter zurückgefahren. Gemäss Bund um elf Prozent, was den Selbstvervorgungsgrad der Schweiz weiter senken würde [3]. Der Bund unterschätzt aber unseres Erachtens die Wirkung gewisser vorgesehener Massnahmen. Möglicherweise führt die AP22+ zu einer weit grösseren Senkung der Produktion. Das ist aus Sicht der IG BauernUnternehmen nicht akzeptabel.
Auch radikale Initiativen wie die Trinkwasser- oder die Pestizid-Verbots-Initiative gefährden die regionale Schweizer Produktion massiv. Dies hält der Bundesrat in seiner Botschaft zu den Initiativen ausdrücklich fest. Denn Pestizide und Biozide schützen Nutzpflanzen und -tiere vor Krankheiten. Sorgfältig eingesetzt garantieren sie den Ertrag und die Lebensmittelsicherheit. Ein generelles Verbot dieser Stoffe würde die Schweizer Landwirtschaft ineffizient machen und die Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten weiter verschärfen.
Die gegenwärtige Situation zeigt, wie wichtig eine produktive Schweizer Landwirtschaft ist. Sie schafft Versorgungssicherheit für die ganze Bevölkerung. Die IG BauernUnternehmen appelliert an die Politik und die Bevölkerung. Die Weichen in der Landwirtschaftspolitik dürfen nicht falsch gestellt werden. Die Schweiz braucht auch in Zukunft eine produktive Landwirtschaft.
[2] Quelle: 20min.ch, 2016
[3] Botschaft zur AP22+, Seite 205, abzurufen unter:
https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/politik/agrarpolitik/ap22plus.html
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