«Wurst-Case-Szenario» für Schweinezüchter

von Redaktion

In den «Schaffhauser Nachrichten» warnt ein Schweinezüchter vor den Auswirkungen der «Trinkwasserinitiative» und der «Pestizidverbots-Initiative». Ohne den Zukauf von Futtermitteln könnte er die Produktion auf seinem Betrieb nicht mehr fortsetzen.

Die beiden Agrar-Initiativen hätten katastrophale Auswirkungen auf die regionale landwirtschaftliche Produktion. Betroffen ist in hohem Mass auch die Tierhaltung.

Landwirt Ueli Kleck aus Thayngen beschreibt eine Annahme der beiden Agrar-Initiativen in den «Schaffhauser Nachrichten» als «Worst-Case-Szenario» – obwohl es in seinem Fall eher «Wurst-Case-Szenario» heissen müsste. Kleck ist Schweinezüchter und hält auf seinem Hof rund 100 Zuchtsauen sowie 600 Mastschweine. Einen Teil des Tierfutters produziert er selbst auf seinem Hof. Dazu gehören Gerste und Körnermais. Futterweizen sowie zertifiziertes Sojaschrot kauft er hingegen hinzu. Bei einer Annahme der «Trinkwasser-Initiative» wäre der Zukauf von Futtermitteln für die Tierhaltung verboten: «Unter solchen Bedingungen könnte ich nicht mehr produzieren», sagt Kleck gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten». Er müsste seine Schweine verwursten, wenn er kein Futter mehr zukaufen könnte.

Zunahme von Importen
Bei einer Annahme der «Trinkwasser-Initiative» bliebe ihm nichts anderes übrig, als aus dem Direktzahlungssystem auszusteigen und nur noch nach den gesetzlichen Grundvorgaben zu produzieren. Die Initiative würde Bauern von den Direktzahlungen ausschliessen, die mehr Tiere halten als sie mit hofeignem Futter ernähren können. «Das wäre unser Todesurteil», sagt Kleck.

Schwierig werden dürfte gemäss dem Landwirt auch die Bekämpfung von Unkraut auf den Feldern. Denn wenn Bauern weiterhin Subventionen erhalten wollen, dürften sie keine Pestizide mehr zur Unkrautbekämpfung einsetzen. Zwar werde an mechanischen Alternativen geforscht, doch ob sich diese Alternativen als praxistauglich erweisen werden, sei noch völlig unklar. Klar scheint dagegen, dass der Import von Produkten aus dem Ausland zunehmen wird. Denn diese müssten nicht unter den gleich strengen Vorschriften hergestellt werden.

Die Initiative verbietet nämlich allein den Import von Lebensmitteln, die mit Hilfe von synthetischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt wurden. Der Import von Futtermitteln hingegen, die mit synthetischen Pflanzenschutzmitteln hergestellt wurden, wäre hingegen weiterhin erlaubt. Das ist alles andere als konsequent. Die regionale Produktion von Futtermitteln wäre gegenüber den Importen stark benachteiligt.

 

«Schaffhauser Nachrichten», 18. Februar 2021

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