Wer stoppt dieses realitätsfremde Beamtentum der wirtschaftlichen Landesversorgung?
von Redaktion
Medienmitteilung, 5. September 2024
Unsere heimische Landwirtschaft deckt derzeit nur noch etwa 52 Prozent des Nahrungsbedarfs unserer Bevölkerung (Bruttoselbstversorgungsgrad), und dieser Wert sinkt seit Jahren stetig. Um die Nachfrage zu befriedigen, sind wir zunehmend auf importierte Lebensmittel und somit auf landwirtschaftliche Flächen im Ausland angewiesen. Damit zählt die Schweiz zu den grössten Nettoimporteuren weltweit. Im Bericht heisst es: «In Europa haben starke und übermässige Niederschläge das Pflanzenwachstum beeinträchtigt, was zu Ertragsminderungen in Österreich, Frankreich, Italien und den Niederlanden führte.» Woher sollen wir also unsere Lebensmittel beziehen, wenn auch unsere Nachbarländer mit Ertragseinbussen kämpfen?
Die Lebensmittelproduktion im Ausland verursacht eine deutlich höhere ökologische Belastung als in der Schweiz. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Umwelt entstehen über zwei Drittel des konsumbedingten ökologischen Fussabdrucks der Schweiz im Ausland. Je weniger wir im Inland produzieren und stattdessen auf Importe angewiesen sind, desto stärker belasten wir die Umwelt. Der Schutz unserer landwirtschaftlichen Flächen und die Förderung der heimischen Landwirtschaft sind daher nicht nur für die Ernährungssicherheit, sondern auch aus globaler Umweltsicht von grosser Bedeutung.
Ein kühler, nasser Frühling sowie Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, begünstigt durch den Mangel an wirksamen Schutz- und Bekämpfungsmitteln, haben die diesjährige Ernte stark beeinträchtigt. Um dem entgegenzuwirken, brauchen wir eine produzierende Landwirtschaft, die mithilfe modernster Technologien Nahrungsmittel in der Schweiz erzeugt. So können wir kontinuierlich unsere Produktions- und Verarbeitungsmethoden verbessern, um den steigenden Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten an nachhaltige und gesunde Lebensmittel gerecht zu werden. Dies stärkt langfristig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Agrarprodukte und erhöht den Selbstversorgungsgrad. Im Lagebericht wird jedoch kein Wort darüber verloren, und die tatsächlichen Herausforderungen werden schlichtweg ignoriert.
Hier gehts zur Lagebeurteilung der wirtschaftlichen Landesversorgung vom 12.08.2024