Rüebli statt Cervelat: Schweiz soll zum Land der Vegis werden
von Redaktion
Medienmitteilung, 8. September 2023
Mit der präsentierten Strategie will der Bund unser bewährtes Ernährungssystem völlig umkrempeln und die landwirtschaftliche Produktion klimaneutral umwälzen. Die Verwaltung will uns also vorschreiben, was wir in Zukunft auf unseren Tellern zu essen erhalten. Dies sind planwirtschaftliche Eingriffe, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen; alle waren zum Scheitern verurteilt. Es benötigt keine staatliche Lenkung, jeder Mensch soll in einem freiheitlichen und demokratischen Land essen können, was angeboten wird. Die IG BauernUnternehmen setzt sich ein für eine produzierende, moderne, qualitätsbewusste und vor allem eigenverantwortliche Landwirtschaft ein. Die Ressourceneffizienz wie sie BLW-Direktor Christian Hofer fordert, können wir unterstützen. Denn Effizienz beginnt im Feld und es muss alles darangesetzt werden, dass wegen fehlenden Zulassungen kein Food Waste entsteht. Die Öko Bilanzen eines untergepflügten Rübenackers oder einer Partie Kartoffeln, die vom Drahtwurm gelöchert ist, deswegen verfüttert werden muss, sind unterirdisch. Dass dabei das Hohelied von mehr Ökologie und Nachhaltigkeit ausgeklungen hat, versteht auch das BLW.
Die vorliegende Klimastrategie geht in Richtung unnötige und übertriebene Ökologisierung, mit einer fragwürdigen Klimabilanz und Bürokratisierung der landwirtschaftlichen Produktion. Diese Lottoproduktionen gewährleisten keine sichere Versorgung der Schweiz. Mit der Förderung von moderner Technik, einer Qualitätsbewussten Aus- und Weiterbildung und einer gezielten Zulassung von neuen Wirkstoffen, erreichen wir viel mehr als mit Verboten. Das Ziel von nur 50 Prozent Selbstversorgung reicht bei weitem nicht aus und wir fordern seit Jahren ein Minimum von 60 Prozent. Die in praktisch allen Bereichen aus den Fugen geratene Situation in Europa zeigt einmal mehr, wie wichtig eine ressourceneffiziente Schweizer Landwirtschaft ist. Nur sie schafft Versorgungssicherheit für die gesamte Bevölkerung und ist somit der Schlüssel zu einer erfolgreichen Land- und Ernährungswirtschaft. Die präsentierte Bundesklimastrategie braucht noch Nachjustierungen. Dabei muss die produzierte Lebensmittelenergie pro ha, die dann dank guter Qualität den Sprung zur Ladentheke schafft, die einzige Bezugsgrösse für neue Programme bzw. zur Ablösung ausgedienter Programme sein. Die knappen Bundesmittel dürfen nicht zur Unkrautzucht und Food Lose auf dem Feld verschwendet werden. Unsere Bevölkerung erreicht auch dank gesunder einheimischer Ernährung eine hohe Lebenserwartung.
Ein weiterer Abbau der Tierbestände führt zu mehr Importen von Mineraldüngern, wenn nicht weniger produziert werden soll. Zudem werden die Humusbilanzen ins Negative Rutschen, weil auf den Betrieben Hofdünger fehlen. Die Geschichte hat bewiesen, dass ein fruchtbarer Boden nur mit genügend Hofdünger zu erhalten ist.
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