IG verteidigt Pflanzenschutz
von Redaktion
BauernUnternehmen hat zum 1. August Inserate im «Schweizer Bauer» und im «Agri» publiziert. Wir stehen damit für die einheimische Produktion ein.
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IG verteidigt Pflanzenschutz (Schweizer Bauer, 29.07.2020)
Interview: «Mit Spritzen aufzuhören, schadet der Umwelt» (Schweizer Bauer, 29.07.2020)
Interview: «Les initiants utilisent des arguments fallacieux pour faire peur aux gens» (Agri, 28.08.2020)
1. August-Inserat (Schweizer Bauer_D)
1. August-Inserat (Agri_F)
LEBENSMITTELANBAU: Pflanzenschutz mit Gewässerschutz ist nötig
Die Label Bio und IP-Suisse haben via die eigenen Verbände eine starke Interessenvertretung. Die Grossverteiler profilieren sich mit ihnen und investieren Millionen Franken in die Werbung. Und wer macht sich für die konventionelle Landwirtschaft stark, die auf der Basis des ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN) die Erträge zu optimieren sucht? Die Vereinigung für einen starken Agrarund Lebensmittelsektor (Sals) versteht sich immer mehr als Diskussionsplattform und immer weniger als Interessengruppierung. Die kantonalen Bauernverbände und der Schweizer Bauernverband müssen es allen recht machen, auch den Mitgliedern, für die es nur Bio gibt.
In diese Lücke will die IG BauernUnternehmen mit mittlerweile über 600 Mitgliedern springen. Die Vorstandsmitglieder Andreas Bürki und Fernand Andrey weisen gegenüber dem «Schweizer Bauer» darauf hin, welche Nachteile eine Landwirtschaft hat, in welcher der Pflanzenschutz zurückgefahren wird. Bürki beklagt sich darüber, dass er auf seinem Kartoffelfeld zusätzliche Fungizidbehandlungen machen musste, weil von einem benachbarten Demeter-Bio-Kartoffelacker immer wieder Krautfäule-Sporen eingeflogen seien. «Heuer ist wieder einmal ein klassisches Krautfäulejahr, das vor 150 Jahren eine Hungersnot ausgelöst hätte», so Bürki.
Wenn beim Extensoweizen teils nur 30 dt/ha resultieren, geben Bürki und Andrey zu bedenken, dass derMähdrescher gleich viel Diesel verbrauche wie bei höheren Erträgen. Sie weisen darauf hin, dass wegen der weggefallenen Smaragd-Beize beim Gerstensaatgut zusätzliche flächenhafte Insektizidbehandlungen nötig seien. Weniger Pflanzenschutz führe zu mehr Flächenverbrauch und mehr FoodWaste auf dem Feld. Und weniger einheimische Produktion heisse mehr Importe, wo die Herstellungsbedingungen unbekannt oder unkontrollierbar seien.
Landwirt und Lohnunternehmer Fernand Andrey sagt über den Gewässerschutz: «Es sind Unterlassungssünden passiert, und jetzt hilft es nichts, wenn wir das weiter verschleppen.» Waschplätze seien schlicht zwingend, man könne sie ja auch zusammen nutzen. «Wir können nicht das ganze System Pflanzenschutz draufgehen lassen, weil bei Mängeln nicht konsequent hingeschaut wird.»
Andrey fordert «konsequente Kontrollen, schwarze Schafe müssten geahndet werden». Der Pflanzenschutz gehöre in Zukunft nur noch in professionelle Hände von gut ausgebildeten Berufsleuten.