Agrar-Initiativen: Bundesrat empfiehlt 2x Nein

von Redaktion

Knapp drei Monate vor dem Urnengang zu den beiden extremen Agrarinitiativen lanciert der Bundesrat die Abstimmungskampagne. Er empfiehlt der Stimmbevölkerung, beide Initiativen abzulehnen.

Mit deutlichen Worten hat Bundesrat Guy Parmelin an einer Medienkonferenz vor den Folgen der beiden extremen Agrarinitiativen gewarnt. Auch der Bundesrat sei für gutes Trinkwasser und möglichst geringe Umweltbelastung. Doch ganz ohne Pflanzenschutzmittel gehe es nicht, die beiden Initiativen hätten schlicht untragbare negative Folgen und seien deshalb ein untaugliches Mittel. Zu gravierend wären die negativen Folgen. Beide Volksbegehren würden die Ernährungssicherheit und die Lebensmittelproduktion in der Schweiz schwächen, Arbeitsplätze gefährden und zu einer Verlagerung der Umweltbelastung ins Ausland führen.

Quelle: Youtube

Am 13. Juni 2021 stimmen die Schweizer Stimmberechtigen über zwei Volksinitiativen ab. Über die beiden extremen Agrarinitiativen haben wir hier bereits mehrfach informiert. Das gesamte Dossier finden Sie auf unserer Website.

Weniger regionale Lebensmittel – gefährdete Arbeitsplätze
Der Bundesrat lehnt beide Initiativen ab. Ohne den gezielten Schutz der Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten könnten deutlich weniger inländische und somit regionale Lebensmittel herstellt werden, der Selbstversorgungsrad würde sinken. Als Folge davon müssten mehr Lebensmittel aus dem Ausland importiert werden. Wie Studien zeigen, wäre damit unter dem Strich eine höhere Umweltbelastung zu erwarten. Die Pestizide-Initiative gibt zusätzlich Importbeschränkungen vor. Das würde die Auswahl stark einschränken. Es dürften nämlich nur noch Lebensmittel eingeführt werden, die ohne synthetische Pestizide produziert wurden. Pikant dabei: Ausgenommen wäre der Einkaufstourismus. Wichtig sind Pestizide ausserdem in der Lebensmittelproduktion. Dort werden Biozide unter anderem eingesetzt, um die Hygienevorschriften einzuhalten (zum Beispiel bei der Lagerung von Lebensmitteln). Ein Verbot hätte verheerende Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit und würde den Food Waste begünstigen.

Bundesrat und Parlament bereits aktiv
Der Bundesrat betont, dass er die Anliegen der Initiativen bereits mit mehreren Massnahmen aufgenommen hat. So setzt er sich gezielt dafür ein, dass in der Landwirtschaft weniger Pestizide eingesetzt werden. Die Verkaufsmenge von Pflanzenschutzmitteln ist seit mehreren Jahren rückläufig. Besonders wichtig sind für den Bundesrat die weiteren Verschärfungen, die das Parlament in der Frühlingssession 2021 beschlossen hat. National- und Ständerat wollen Bäche, Flüsse, Seen und das Trinkwasser besser vor Pestiziden schützen. Zudem müssen die Überschüsse von Stickstoff und Phosphor in der Landwirtschaft angemessen reduziert werden, damit die Umwelt weniger belastet wird.

Die IG BauernUnternehmen nimmt mit grosser Genugtuung die 2x-Nein-Empfehlung wie auch die Argumente des Bundesrates zur Kenntnis und sieht sich in der eigenen ablehnenden Position einmal mehr bestätigt.

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Medienmitteilung Bundesrat

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